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Unternehmensführung: People don't quit jobs, they quit bosses – Warum gute Führung den Unterschied macht

  • Autorenbild: Tobias Küster
    Tobias Küster
  • vor 4 Stunden
  • 4 Min. Lesezeit
Der Spruch „People don't quit jobs, they quit bosses“ oder auf Deutsch:„Menschen kündigen nicht ihren Job, sondern ihren Chef“ ist mehr als nur eine Binsenweisheit aus dem Management-Jargon. Er fasst eine bittere Realität zusammen, die in unzähligen Unternehmen täglich spürbar wird. Laut einer Gallup-Studie haben 50 % der Mitarbeitenden bereits einmal einen Job gewechselt, um einem schlechten Vorgesetzten zu entkommen.In einer Zeit des Fachkräftemangels und steigender Wechselbereitschaft ist das

Der Spruch „People don't quit jobs, they quit bosses“ oder auf Deutsch:

„Menschen kündigen nicht ihren Job, sondern ihren Chef“ ist mehr als nur eine Binsenweisheit aus dem Management-Jargon.

Er fasst eine bittere Realität zusammen, die in unzähligen Unternehmen täglich spürbar wird. Laut einer Gallup-Studie haben 50 % der Mitarbeitenden bereits einmal einen Job gewechselt, um einem schlechten Vorgesetzten zu entkommen.


In einer Zeit des Fachkräftemangels und steigender Wechselbereitschaft ist das ein Weckruf für alle Führungskräfte:

Eure Haltung und euer Verhalten entscheiden darüber, ob eure Teams bleiben oder gehen.


Meine persönliche Reise mit dem Spruch

Ich habe diesen Satz das erste Mal vor vielen Jahren gehört, wahrscheinlich in einem Podcast oder einem Business-Buch. Damals klang er für mich wie eine clevere Anekdote interessant, aber fernab meiner Realität. Inzwischen habe ich ihn nicht nur erlebt, sondern auch tief verstanden. Als Mitarbeiter in verschiedenen Firmen habe ich toxische Chefs erlebt:

Den Mikromanager, der jedes Detail kontrollierte und Kreativität erstickte;

den unempathischen Leader, der Lob sparte und Kritik als Waffe einsetzte.

Und ja, ich bin gegangen nicht wegen des Jobs, sondern wegen der Person an der Spitze.

Heute, als Unternehmer für IT-Strategie, begegnet mir dieser Spruch fast wöchentlich in Gesprächen mit Unternehmen, Gründern und Mitarbeitenden. Egal, wie innovativ die Technologie, wie attraktiv das Gehalt oder wie hip das Office ist: Wenn der Chef toxisch ist, werden die besten Talente früher oder später die Segel streichen.


Ich sehe es in Beratungen, wo Teams unter mangelnder Wertschätzung leiden und die Fluktuation explodiert. Die harten Fakten: Studien enthüllen die Krise Studien untermauern diesen Effekt eindrucksvoll. Der Gallup Engagement Index, eine jährliche Umfrage zur emotionalen Bindung von Mitarbeitenden, zeigt: Die Qualität der Führungskraft entscheidet über alles. Im Jahr 2024 waren nur noch 9 % der Arbeitnehmenden in Deutschland emotional hoch an ihr Unternehmen gebunden ein historisches Tief, das erstmals im einstelligen Bereich liegt.

Das bedeutet:

Die Mehrheit macht „Dienst nach Vorschrift“, was die deutsche Wirtschaft allein 2024 mindestens 113,1 Milliarden Euro an Produktivitätsverlusten kostet.

Noch alarmierender: Über 7,3 Millionen Menschen in Deutschland haben innerlich bereits gekündigt.

Sie sind physisch anwesend, aber mental abwesend ein Phänomen, das sich in höheren Fehlzeiten niederschlägt. Hoch gebundene Teams haben bis zu 81 % weniger Krankentage, während unzufriedene Mitarbeitende die Produktivität um 14 % senken.

Die Wechselwilligkeit steigt rasant:

Nur 50 % der Beschäftigten wollen in einem Jahr noch bei ihrem aktuellen Arbeitgeber bleiben, und nur 34 % planen, in drei Jahren dort zu sein.

Schlechte Unternehmensführung ist hier der Hauptverursacher nur 25 % sind mit ihrer direkten Führungskraft rundum zufrieden, und 38 % sehen erheblichen Nachholbedarf.


Diese Zahlen sind kein Zufall. In Zeiten der „Great Detachment“ der großen Entfremdung am Arbeitsplatz lösen sich Mitarbeitende emotional von ihrer Arbeit, ohne direkt zu kündigen.

Und oft steht ein toxischer Chef am Anfang dieser Spirale: Fehlende Empathie, mangelndes Feedback oder ein autoritärer Stil treiben Menschen weg.


Aus der Praxis: Junge Führungskräfte und der Balance-Akt


Mir begegnen öfter vor allem junge Führungskräfte, die gerade erst ihre ersten Teams leiten. Sie sind motiviert, aber überfordert: Wie schwierig kann es sein, die Balance zwischen Strategie, Empathie und Entscheidungsstärke zu finden? Wie wichtig ist Wertschätzung und echtes Feedback? Und wie sehr machen emotionale Bindung und zwischenmenschliche Beziehungen den Unterschied?

Ein Beispiel aus meiner Beratung: Ein Startup-Gründer in der IT-Branche hatte ein brillantes Produkt, aber sein Team zerfiel. Der Grund? Er priorisierte KPIs über Menschen keine Anerkennung für Überstunden, kein offenes Ohr für private Belastungen. Innerhalb eines Jahres verloren sie drei Top-Entwickler. Nach einer Umstrukturierung mit Fokus auf regelmäßiges Feedback und Teambuilding stabilisierte sich das Team.

Die Lektion: Wir sind keine Roboter. Emotionen zählen.

Der Fachkräftemangel ist letztlich ein Wertschätzungsmangel.

Kein Unternehmen kann es sich leisten, dass Mitarbeitende wegen ihres Chefs gehen.


Tipps für bessere Unternehmensführung: So bauen Sie Bindung auf


Um das zu ändern, hier einige praktische Ansätze, die ich in meinen Beratungen empfehle:

  • Wertschätzung zeigen: Regelmäßiges, ehrliches Lob nicht nur für Erfolge, sondern für den Einsatz. Eine Studie zeigt, dass Anerkennung die Bindung um bis zu 20 % steigern kann.

  • Feedback-Kultur etablieren: Konstruktives, bidirektionales Feedback. Fragen Sie: „Was kann ich besser machen?“ Das baut Vertrauen auf.

  • Empathie üben: Hören Sie zu, verstehen Sie private Kontexte. In hybriden Teams ist das entscheidend, um Isolation zu vermeiden.

  • Entscheidungen transparent machen: Erklären Sie das „Warum“ hinter Strategien. Das reduziert Frustration.

  • Beziehungen pflegen: Teamevents, 1:1-Gespräche – investieren Sie in Menschen, nicht nur in Tools.


Deshalb bemühe ich mich selbst, gute Beziehungen zu pflegen und Menschen an erste Stelle zu setzen. Es lohnt sich: Hoch gebundene Teams sind loyaler, innovativer und produktiver.


Schlussgedanken: Jede Kündigung geht auf euer Konto


Jede Kündigung hat auch etwas mit euch als Führungskraft zu tun. Und ja: Der Spruch ist nicht nur ein Mythos. Er trifft oft ins Schwarze und die Zahlen beweisen es. In einer Welt, in der Quit-Rates auf Rekordniveau sind (bis zu 3 % monatlich in den USA), ist gute Unternehmensführung kein Nice-to-have, sondern ein Must-have. Fangt an, eure Teams zu inspirieren, statt zu frustrieren.

Eure Mitarbeitenden und euer Unternehmen werden es euch danken.


Macht es gut!

Tobias Küster

 
 
 
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